Stammbaum Jetschke-Familien
Peter-Karl Jetschke
 

 
Peter Jetschke · Pädagoge,  Journalist · geb. am 10.11.1926 in Swinemünde/Kreis
Usedom-Wollin/Pommern · hingerichtet am 4.11.1952 in Moskau · rehabilitiert am 14.3.2001

Zuletzt wohnte er in Berlin-Charlottenburg. Jetschke stammte aus einer Soldatenfamilie und diente von 1943 bis 1944 als Funkoffiziersanwärter in der Kriegsmarine in Stettin. Vor der Übersiedlung mit seiner Freundin von Düsseldorf nach Leipzig schloss er im August ein Pädagogikstudium ab.
Dem politischen Flüchtling verweigerten die DDR-Behören ein Stipendium, und so schlug er sich als Hilfsarbeiter durch, zuletzt war Jetschke arbeitslos.
Im Dezember 1950 überwarf er sich mit seiner Wirtin und floh nach West-Berlin. Dort blieb er bis zum Zeitpunkt seiner Verhaftung ebenfalls ohne Anstellung.
Er wurde am 09.07.1951 durch das MfS in Berlin festgenommen, da er sich lauft Mfs-Ermittlungen unter dem Deckmantel einer fiktiven internationalen Handelsvertretung ein Informationswerk unter Leipzigern aufbauen wollte, die ihm Einzelheiten über die Sowjetarmee oder die Volkspolizei liefern sollten.
Man unterstellte ihm, seine informationen an die KgU sowie den englischen und amerikanischen Geheimdienst weitergeleitet zu haben.
Jetschke war seit dem 10.07.1951 in der MfS-Untersuchungshaftanstalt Berlin-Hohenschönhausen inhaftiert und wurde am 11.09.1951 an das MGB überstellt.
Das Sowjetische Militär Tribunal Nr. 48240 verurteilte Jetschke am 01.08.1952 wegen Spionage gegen die Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland zum Tode durch Erschießen.
Das Präsidium des Obersten Sowjets lehnte ein Gnadengesuch am 31.10.1952 ab.
Das Todesurteil wurde am 04.11.1952 in Moskau vollstreckt.
Die Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation rehabilitierte ihn am 14.03.2001.

Quelle:
"Erschossen in Moskau",
Herausgegeben von Arsenij Roginskij, Frank Drauschke und Anna Kaminsky
 









Der Henker von Moskau:
Wassili Michailowitsch Blochin

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Wassili Michailowitsch Blochin (russ. Васи́лий Миха́йлович Блохи́н; * Dezember 1895; † 3. Februar 1955 in Moskau)
war ein NKWD-General während der stalinistischen Terrorherrschaft in der Sowjetunion. Er gilt als einer der grausamsten Vollstrecker der stalinistischen Säuberungen.Blochin stammte aus einer bäuerlichen Familie.
Er diente in der Armee des Zaren und nach der Oktoberrevolution ab 1918 in der Roten Armee zunächst in Unteroffiziersrängen.Von 1924 bis zu Stalins Tod 1953 war er mit Hinrichtungen insbesondere von „Staatsfeinden“ betraut. Insgesamt soll er etwa 50.000 Hinrichtungen eigenhändig vollzogen haben. Bereits 1921 kam er zur Tscheka. Zu den von ihm während der stalinistischen Säuberungen Hingerichteten gehörten auch seine NKWD-Chefs Genrich Grigorjewitsch Jagoda und Nikolai Iwanowitsch Jeschow. Blochin, der bei seinen Exekutionen immer lederne Metzgerschürzen getragen haben soll, um seine Uniform zu schonen, soll bei der Erschießung polnischer Offiziere im Wald von Katyn nach Simon Sebag-Montefiore und anderen innerhalb von 28 Tagen allein 7.000 Menschen erschossen haben. Das würde einer Quote von 250 Erschießungen pro Tag entsprechen. In der Folgezeit wurde er wiederholt befördert. So wurde er am 9. Dezember 1935 Hauptmann, am 9. März 1940 Major, am 14. Februar 1943 Oberst, am 14. Februar 1944 Kommissar und schließlich am 9. Oktober 1945 Generalmajor.

Einen Einschnitt in seiner Biographie nach dem Tod Stalins und dem Sturz von Lawrenti Beria bedeutete die Entstalinisierungspolitik von Nikita Sergejewitsch Chruschtschow, in deren Folge er in den Ruhestand versetzt wurde.
In seinen letzten Lebensjahren litt er unter Alkoholismus und psychischen Problemen. Die offiziell verkündete Todesursache war Selbstmord.