Wassili Michailowitsch Blochin (russ.
Васи́лий Миха́йлович Блохи́н; * Dezember 1895; † 3. Februar 1955 in Moskau)
war ein NKWD-General während der stalinistischen Terrorherrschaft in der Sowjetunion. Er gilt als einer der
grausamsten Vollstrecker der stalinistischen Säuberungen.Blochin
stammte aus einer bäuerlichen Familie.
Er diente in der Armee des Zaren und nach der Oktoberrevolution ab 1918 in der Roten Armee zunächst in Unteroffiziersrängen.Von 1924 bis zu Stalins Tod 1953 war er mit Hinrichtungen insbesondere von
„Staatsfeinden“ betraut. Insgesamt soll er etwa 50.000 Hinrichtungen
eigenhändig vollzogen haben. Bereits 1921 kam er zur Tscheka. Zu den von ihm während der
stalinistischen Säuberungen Hingerichteten gehörten auch seine
NKWD-Chefs Genrich Grigorjewitsch Jagoda und Nikolai Iwanowitsch Jeschow. Blochin,
der bei seinen Exekutionen immer lederne Metzgerschürzen getragen haben
soll, um seine Uniform zu schonen, soll bei der Erschießung polnischer Offiziere im Wald von Katyn
nach Simon Sebag-Montefiore und anderen
innerhalb von 28 Tagen allein 7.000 Menschen erschossen haben.
Das würde einer Quote von 250 Erschießungen pro Tag entsprechen. In der
Folgezeit wurde er wiederholt befördert. So wurde er am 9. Dezember 1935 Hauptmann, am 9. März 1940 Major, am 14. Februar 1943 Oberst, am 14. Februar 1944 Kommissar und
schließlich am 9. Oktober 1945 Generalmajor.
Einen Einschnitt in seiner Biographie nach dem Tod Stalins und dem
Sturz von Lawrenti Beria bedeutete die Entstalinisierungspolitik von Nikita Sergejewitsch Chruschtschow, in
deren Folge er in den Ruhestand versetzt wurde.
In seinen letzten
Lebensjahren litt er unter Alkoholismus und psychischen Problemen.
Die offiziell verkündete Todesursache war Selbstmord.